Sterbekasse im Minus

Mitgliederbestand leicht rückläufig

Seit nunmehr 143 Jahren ist die Erste Pirmasenser Sterbekasse ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der im Todesfall finanzielle Hilfe bietet. Bei der Mitgliederversammlung im Hotel "Landauer Tor" bestätigten die Mitglieder einstimmig Vorstand und Aufsichtsrat.

Erster Vorsitzender Helmut Schmeer verwies darauf, dass seit dem Wegfall des gesetzlichen Sterbegeldes seit 2004 auch die großen Lebensversicherer das Geschäft mit den Sterbegeldversicherungsverträgen entdeckt hätten. Mit groß angelegten Anzeigen werde Werbung betrieben, die Verbraucherschutzverbände dazu veranlasse, von den Sterbegeldversicherungen generell abzuraten.

Zugleich werde durch unkorrekte und teils falsche Aussagen die Sterbegeldversicherung in ein schlechtes Licht gerückt. "Es ist bedauerlich", so Helmut Schmeer, "dass die negative Darstellung nicht zwischen einer Sterbegeldversicherung der Sterbekassen und den Sterbegeldangeboten der großen Lebensversicherungsunternehmen unterscheidet. Dadurch werden die Mitglieder verunsichert."

Schmeer argumentierte: "Wir arbeiten nach einem anderen Geschäftsplan als Lebensversicherer, da wir einen technischen Rechnungszins von 3,5 Prozent und darüber hinaus einen Gewinnzuschlag von derzeit 26 Prozent anbieten." Auch würden keine Abschlusskosten und keine Stornogebühr erhoben, also keine Kosten auf die Mitglieder abgewälzt.

Darüber hinaus wirkten sich die geringen Verwaltungskosten positiv aus. Auch dem Vorwurf der Verbraucherschutzverbände, dass die Mitglieder über Jahre hinweg mehr Beiträge einzahlten als im Falle des Todes herauskämen, trat Schmeer vehement entgegen. "Dies gilt für unsere Sterbekasse nicht, da ein Versicherungsabschluss nur bis zum 55. Lebensjahr erfolgen kann und eine Beitragsfreistellung mit Erreichen des 70. Lebensjahres eintritt."

Die Vermögensentwicklung von 2001 bis 2006 konnte um eine Million Euro auf 5,2 Millionen Euro verbessert werden. Der Gewinn in 2006 sei mit 90 000 Euro im Vergleich zum Vorjahr (180 000 Euro) zwar geringer ausgefallen, was jedoch auf bilanztechnischen Darstellungen beruhe, so Schmeer. Das Bilanzvolumen betrage 5 232 863 Euro. Der Mitgliederbestand lag Ende 2006 bei 9 222 und ist damit leicht rückläufig. Die Zahl der Sterbefälle ist gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben.

(oma)


Pirmasenser Zeitung, 17.08.2007