Sterbegeld steigt auf 500 Euro

8900 Mitglieder bei der Sterbekasse

Ein Trauerfall in der Familie - zu dem Schmerz kommen auch noch sehr hohe Kosten für die Beerdigung. Die Erste Pirmasenser Sterbekasse bietet seit 145 Jahren ein Trauerfallvorsorge, die den Hinterbliebenen im Sterbefall eine Teil der Kosten abnimmt. Eine Erhöhung des Sterbegeldes um fünf Prozent auf mindestens 500 Euro verspricht der Sterbekasse ab 1. Januar 2010.

Bei der Mitgliederversammlung am Montag im Hotel Landauer Tor stießen die Mitglieder auf den 145. Geburtstag der Sterbekasse mit einem Gläschen Sekt an, was allerdings in einem sehr kleinen Kreis von nur 16 Teilnehmern gefeiert werden konnte. Der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit wurde 184 unter dem Namen "Erste Leichengeldanstalt Pirmasens" gegründet, um den Hinterbliebenen im Sterbefall eines Familienmitgliedes eine Beihilfe zu den Beerdigungskosten zu gewähren.

In Pirmasens sind zum Beispiel für eine Erdbestattung einfachster Art etwa 4500 Euro und für eine Feuerbestattung einfachster Art rund 2700 Euro aufzuwenden. Diese Kosten müssen die Angehörigen selbst tragen, denn das Sterbegeld der gesetzlichen Krankenkassen ist seit 1. Januar 2004 abgeschafft. Die Sterbekasse hat ihe Geschäftsstelle seit 1955 im eigenen Gebäude in der Burgstraße. Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied Renate Probach betreut seit 30 Jahren die Mitglieder. Der Verein hat derzeit 8900 Mitglieder (Stand 2008) mit fast 26.000 abgeschlossenen Versicherungen. Mehrfachversicherungen pro Mitglied sind möglich und üblich.

2008 meldete die Kasse 162 Sterbefälle. Mit 73 Kündigungen sie die Austrittsquote sehr gering. Im Vergleich zu anderen Kassen stehe man gut da. Bei einem Vermögen von 5,6 Millionen Euro und einem in 2008 erwirtschafteten Gewinn von 270.000 Euro kann das auszuzahlende Sterbegeld ab dem 1. Januar um fünf Prozent erhöht werden. Daraus ergibt sich für einen Vertragsabschluss ein garantiertes Sterbegeld von 500 Euro (bis zu 5000 Euro bei zehnfacher Versicherungssumme), was im Todesfall den Angehörigen ausgezahlt wird.

Darüber hinaus werden die Mitglieder auch an den möglichen Überschüssen beteiligt, die am Kapitalmarkt erwirtschaftet werden. Allerdings mußte dieser Gewinnzuschlag auf Grund drastischer Zinssenkungen durch die Wirtschafts- und Finanzkrise auf zehn Prozent (bisher 26 Prozent) gesenkt werden.

Dieser Zuschlag beträgt rund 50 Euro (je nach Versicherungsabschlussjahr) und wird bei allen im Zeitraum 2010 bis 2012 eintretenden Sterbefällen zusätzlich zum Sterbegeld ausgezahlt. Auf Grund verstärkter Nachfrage können ab 2010 pro Mitglied sogar bis zu zehn (zuvor acht) Versicherungsverhältnisse pro Mitglied abgeschlossen werden. Die monatlichen Beiträge variieren zwischen 23 Cent und 31,40 Euro, abhängig vom Abschlussalter, Geschlecht und der Versicherungssumme.

(corn)


Die Rheinpfalz, 26.11.2009