Pirmasenser Sterbekasse verzeichnet 800 Neuzugänge

Positive Jahresbilanz - Über 18 000 Versicherungen in Stadt und Landkreis

Die Erste Pirmasenser Sterbekasse zog in einer gutbesuchten Jahresversammlung eine positive Bilanz über das Geschäftsjahr 1988. Nach dem von der Vorsitzenden Erna Burger vorgetragenen Geschäftsbericht gewährt die Kasse aufgrund des guten Wirtschaftsergebnisses ab Januar 1989 ein Sterbegeld in Höhe von 825 Mark zuzüglich einer Gewinnbeteiligung von 275 Mark. Damit ergibt sich ein Auszahlungsbetrag pro Versicherungsfall von insgesamt 1 100 Mark. Eine Summe, die im Verhältnis zur großen Lebensversicherung gering erscheinen mag, im Todesfall, da sofort verfügbar, aber eine schnelle und oft wertvolle Hilfe sein kann.

Die Pirmasenser Sterbekasse, bei den älteren Bürgern noch als Erste Leichengeldanstalt bekannt, ist ein Unterstützungsverein auf Gegenseitigkeit, mit dem Ziel, beim Ableben eines Mitgliedes den Hinterbliebenen eine Beihilfe zu den Beerdigungskosten zu zahlen. Der Gedanke der Hilfe auf Gegenseitigkeit, den die Solidargemeinschaft seit ihrer Gründung im Jahr 1864 prägt, erhält durch die Gesundheitsreform, die in der gesetzlichen Krankenversicherung das Sterbegeld reduziert und für Neuversicherte einen Anspruch versagt, wieder verstärkte Aktualität. Dies zeigt das Ergebnis einer derzeit laufenden Werbeaktion, bei der bisher rund 800 Neuzugänge zu verzeichnen sind.

Am Ende des Geschäftsjahres 1988 wurden 18 100 Versicherungsfälle gezählt, wobei die mögliche Zweitversicherung und damit ein doppelter Leistungsanspruch von zusammen 2 200 Mark von den Neuversicherten bevorzugt in Anspruch genommen wird. Mitversichert können auch die Kinder der Mitglieder sein. Im Alter von drei bis 13 Jahren entsteht für sie, bei nur 30 Pfennigen Monatsbeitrag, der gleiche Sterbegeldanspruch wie für die Eltern.

Alle in Stadt und Landkreis Pirmasens wohnenden Personen zwischen 14 und 50 Jahren können Mitglied der lokalen Sterbekasse werden. Ab dem 70. Lebensjahr sind die Mitglieder beitragsfrei.

Die Finanzlage der Sterbekasse ist nach den vorliegenden Prüfungs- und Revisionsberichten zufriedenstellend, die gesetzlichen Rücklagen sind wirtschaftlich und zinsgünstig zum Nutzen des Vereinskapitals angelegt. Im zurückliegenden Jahr zahlte die Kasse an Sterbegeld den Betrag von 170 000 Mark aus.

Die Vorsitzende verwies auf die seit Januar 1989 geltende Versicherungstabelle. Nach dieser zahlen Neuversicherer im Alter von 30 bis 34 Jahren einen Monatsbeitrag von 1,75 Mark, die zwischen 35 und 39 Jahren zwei Mark. Die übrigen Beitragssätze für die unter 30jährigen mit 1,25 Mark, die 40- bis 45jährigen mit 2,35 und die 45- bis 50jährigen bleiben mit 3,20 Mark sowohl für die Erst- als auch für die Zweitversicherung gegenüber den Vorjahren unverändert.

Erna Burger dankte den Mitgliedern des Vorstandes, des Aufsichtsrates und den Kassierern für ihre engagierte Mitarbeit und verwies in ihrem Schlußwort noch einmal auf die derzeit laufende Aktion zur Werbung neuer Mitglieder.

Ansprechpartner für Interessierte sind die Kassierer der Sterbekasse, die trotz Computer und bargeldlosem Zahlungsverkehr noch immer die Versicherten in der Stadt und im Stadtumland betreuen. Ebenso die Mitglieder des Vorstandes, des Aufsichtsrates sowie die Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle, Burgstraße 2. Das Büro ist von acht bis 15 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet.

(fb)


Pirmasenser Zeitung, 27.09.1989