Bei der Sterbekasse mehrfach versichert

Pirmasenser Versicherung hat 11 500 Mitglieder

Von Christine Hartmann Im "Anno 1900" fand die jährliche Hauptversammlung der Ersten Pirmasenser Sterbekasse statt. Sie besteht seit 1864 und hat momentan 11 500 Mitglieder, wobei diese Zahl stagniert.

Jeder Bürger aus dem Pirmasenser Stadt- und Landkreis zwischen drei und 50 Jahren kann für einen geringen Jahresbeitrag Mitglied bei der Sterbekasse werden. Die Beiträge werden gewinnbringend in Immobilien, Obligationen und Anleihen angelegt und fast gänzlich an die Hinterbliebenen der Mitglieder ausgezahlt, um einen Teil der Beerdigungskosten abzudecken. Wenn man bedenkt, wie hoch diese Kosten sind und wie wenig es von den gesetzlichen Krankenkassen im Todesfall gibt, ist es wirklich sinnvoll, sich zusätzlich bei der Pirmasenser Sterbekasse abzusichern. Zumal es für alle, die nach 1989 geboren sind, von den gesetzlichen Krankenkassen nichts mehr gibt.

Je nachdem, wie lange man bei der Sterbekasse versichert war, kommt es bei Todesfall zu einer Auszahlung von 1 125 Mark, wobei auch die Möglichkeit besteht, sich doppelt zu versichern. Mitglieder ab dem 70. Lebensjahr brauchen keine Beiträge mehr zu zahlen. 1995 wurden 173 Mitglieder beitragsfrei und im Jahr 1994 wurde in 248 Fällen das Sterbegeld ausgezahlt.


Künftig vierfach versichern

Nachdem die Geschäftsführerin und dritte Vorsitzende Renate Probach den überaus positiven Jahres- und Kassenbericht von 1994 dargelegt und die zweite Vorsitzende Ingrid Schmeer den Revisionsbericht vorgelesen hatte, ging der erste Vorsitzende Helmut Schmeer dazu über, Neuerungen zu erörtern. Um Unkosten zu sparen, wird momentan die ganze Finanzbuchhaltung und die Bearbeitung des Mitgliederbestandes auf EDV umgestellt. Ein weiterer großer Kostenfaktor, die Erstellung des versicherungsmathematischen Gutachtens, kann so verringert werden. Die Gelder, die dadurch gespart werden, sind dazu vorgesehen, die Werbung noch effektiver zu gestalten und vor allem die jungen Bürger mehr anzusprechen. Außerdem wurde einstimmig beschlossen, die Aufnahmegebühr bei Vertragsabschluß ab dem 1. Januar 1996 ersatzlos zu streichen.

Für die Zukunft ist es geplant, den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich sogar drei- oder vierfach zu versichern, um bei Todesfall entsprechend höhere Auszahlungen zu erzielen. Am Ende der Sitzung wurde Frau Renate Probach für ihre 15jährige Tätigkeit als Geschäftsführerin gedankt.


Pirmasenser Zeitung, 10.10.1995