Erste Sterbekasse erweitert Angebot

Neuerungen ab dem nächsten Jahr

Von PZ-Mitarbeiter Otto Mayer Die Pirmasenser Sterbekasse 1864 mit dem Geschäftsgebiet Pirmasens, Zweibrücken und Landkreis Südwestpfalz ist trotz ihres begrenzten Einzugsgebietes noch immer ein Versicherungsverein, der in Zeiten der Unsicherheit und Leistungsrücknahme in vielen Bereichen seine Attraktivität bewahrt und durch neue Angebote sogar erweitert. Dies wurde bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Hotel Landauer Tor erneut deutlich.

Der 1. Vorsitzende Helmut Schmeer konnte in seinem Jahresbericht 2002 im Hinblick auf die Halbierung der Sterbegelder durch die Krankenkassen auf eine groß angelegte Werbeaktion in Tageszeitungen und Handzettelwerbung verweisen, aus der allerdings eine bescheidene Zahl von neuen Versicheurngsverträgen entsprang. Da die Krankenkassen offenbar zum 1. Januar 2004 jegliche Zahlung an Sterbegeldern einstellen, dürfte ein Umdenken und Besinnen auf die Pirmasenser Sterbekasse mehr in dem Bewusstsein der Bevölkerung wachsen.

Monatsbeiträge staffeln sich ab Geburt mit 27 Cent bis 3,14 Euro mit 55 Jahren bei Männern und 23 Cent bis 2,66 Euro bei Frauen je Versicherungsverhältnis und garantieren ein Sterbegeld nebst Gewinnzuschlag. Die Leistungen im Todesfall belaufen sich bei diesen Beiträgen auf mindestens 500 Euro plus nicht im Voraus zu beziffernder Gewinnzuschläge. Für die Abschlüsse bis Ende 2002 konnte die Versammlung auf Empfehlung des Gutachters eine Erhöhung des Sterbegeldes von rund 3 Prozent ab 1. Januar 2004 bewilligen. Das drastisch gesunkene Zinsniveau für Kapitalerträge hat den eingesetzten Versicherungsmathematiker allerdings dazu veranlasst, auf Grund dieser reduzierten Gewinnerwartungen den Zuschlag für die nächsten drei Jahre auf 26 Prozent zu reduzieren. Die im Vergleich zum Vorjahr zwar konstante Zahl an Sterbefällen konnte allerdings durch Neuabschlüsse nicht vollständig gedeckt werden. Durch Austritte und Ausschlüsse wegen Nichtzahlung der Beiträge sank die Mitgliederzahl auf knapp unter 10 000.

Unter Einrechnung des Überschusses von gut 184 000 Euro in 2002 konnten in den letzten drei Jahren 487 556 Euro Gewinn verbucht werden. Aus dem Kassenbericht der Geschäftsführerin Renate Probach ergibt sich für die Bilanz 2002 in Aktiva und Passiva ein Betrag von rund 4,7 Mio Euro. Der von Jürgen Wagner vorgetragene Revisionsbericht bestätigte eine einwandfreie Kassenführung. Adi Menzel bestätigte Vorstandschaft und Aufsichtsrat, sich in Zeiten des wirtschaftlichen Wirrwarrs gut behauptet zu haben. Sein Antrag auf Entlastung wurde einstimmig angenommen.

Um auch künftig attraktiv bleiben zu können, beschloss die Versammlung auf Vorschlag der Vorstandschaft eine Verbesserung des Leistungsangebots. Vor dem Hintergrund, dass die Krankenkassen ab 2004 ihre Sterbegeldzahlungen einstellen werden, können künftig acht statt bisher sechs Versicherungsverträge pro Person abgeschlossen werden.


Pirmasenser Zeitung, 11.10.2003