Wer geht, bekommt Geld zurück

Sterbekasse beschließt Regelung für Mitglieder, die den Verein verlassen

Die Mitglieder und der Vorstand der Ersten Pirmasenser Sterbekasse haben in ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung eine Rückvergütungstabelle für die neuen Tarife beschlossen. Danach erhalten Mitglieder, die austreten oder ausgeschlossen werden, eine Rückvergütung ihrer geleisteten Beiträge.

Diese Rückvergütung beläuft sich nicht auf die gesamten geleisteten Beiträge, sondern richtet sich nach Eintrittsjahr, Eintrittsalter und den monatlich entrichteten Beiträgen. So erhält beispielsweise eine 45-jährige Frau, die am 1. Januar 2001 mit einem monatlichen Beitrag von 0,55 Euro in die Sterbekasse eintritt, bei Austritt im Alter von 70 Jahren eine Rückvergütung von 338,74 Euro.

Geschäftsführerin Renate Probach konnte in ihrem Kassenbericht zum 31. Dezember 2000 eine positive Bilanz vorlegen. Der Bilanzgewinn des vergangenen Jahres belief sich auf 221.092 Mark.

Ende 2000 zählte der Versicherungsverein 10.237 Mitglieder mit insgesamt 19.482 Versicherungsverhältnissen - ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Der Grundgedanke der Sterbekasse findet in der Bevölkerung keinen Zuspruch mehr", sagte Helmut Schmeer, Vorsitzender der Pirmasenser Sterbekasse. "In den Innenstädten wohnen viele ältere Leute; jüngere Menschen ziehen in Vororte oder auf das Land. Deshalb ist es für uns schwer, neue Mitglieder zu gewinnen", führt Schmeer aus.

Hinzu komme das Problem, dass die Verwaltungskosten, also auch die Kosten für Werbung, einen bestimmten Satz der Einnahmen nicht übersteigen dürfen. Im Jahr 2000 traten insgesamt 55 Mitglieder aus, 134 Personen wurden ausgeschlossen. Hat es im Jahr 1999 noch 75 Neuzugänge gegeben, so waren es im Jahr 2000 nur noch 44. "In einem normalen Jahr ohne große Werbemaßnahmen kommen ungefähr 50 neue Mitglieder hinzu", so Probach.

Im Mittelpunkt des Jahresberichtes für 2000 standen zwei Ereignisse. Dies waren einmal die Vorbereitungen zur Euroumstellung. Die Sterbekasse hat bereits zum 1. Januar 2001 auf die neue Währung umgestellt. Alle Mitglieder wurden schriftlich über die änderungen informiert und erhielten eine neue Satzung und Leistungstabelle. Bei der Umrechnung der Beiträge wurde grundsätzlich abgerundet, sodass alle Mitglieder etwas weniger bezahlen als vorher. Demgegenüber wurden die Sterbegelder aufgerundet.

Mehr als 107.000 Mark kostete die Renovierung der Büroräume, die Neueinrichtung des Besprechungszimmers, der Einbau einer neuen Heizung und Decke. Am 25. November 2000 fand ein Tag der offenen Tür in der Burgstraße statt, der sehr viel Resonanz bei den Pirmasensern fand.

Nach den Jahres-, Kassen- und Revisionsberichten 2000 wurden die Vorstandsmitglieder Helmut Schmeer, Ingrid Schmeer und Renate Probach sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats Günther Baumann, Otto Mayer und Gabriele Machhaus einstimmig entlastet.

(feip)


Die Rheinpfalz, 22.10.2001